Dornenkronen für Hartmann und Springer

Wien – Zum dritten Mal lud Julius Deutschbauer eine Jury ein, in acht Kategorien “die unpolitischste Theaterproduktion Wiens” zu wählen. Im der ehemaligen Garage X am Petersplatz, nun Werk X Eldorado, wurden am Freitagabend die umwickelten Dornenkronen als Preise vergeben.

Als großer Sieger gingen die Bundestheater hervor. Der gefeuerte Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann, schon im Vorjahr von Deutschbauer ausgezeichnet, erhielt den Preis in der Kategorie „Die größte Scheinheiligkeit“ – und zwar für die Opferanmaßung in seiner peinlichen Rede zu Doron Rabinovicis „Die letzten Zeugen“ anlässlich der Einladung zum Berliner Theatertreffen. Zudem wurde die Burgtheaterproduktion „König Lear“ mit Klaus Maria Brandauer in der Regie von Peter Stein mit dem Preis „Die dickste Staubschicht“ bedacht.

Und Georg Springer, der im Sommer zurückgetretene Chef der Bundestheaterholding, erhielt den Spezialpreis der Jury für sein Lebenswerk. Laudator Jürgen Weishäupl erklärte die Entscheidung folgendermaßen: „Mit der Bundestheaterholding legte er einen Schutzmantel über die Kunst. Weiterhin konnte sich der höchste künstlerische Wahnsinn frei auf der Bühne entfalten.“

Hartmann und Springer verzichteten darauf, ihre Dornenkronen persönlich in Empfang zu nehmen. Weitere Preise gingen an Ismael Ivo, Volker Schmidt, Ben Becker, Ragnar Kjartansson und an das Theater in der Josefstadt für die Renovierung der Kammerspiele. Julius Deutschbauer hat sich in der Szene sicher wieder sehr beliebt gemacht.

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