Wer konzipiert das Haus der Geschichte?

Gerüchteweise soll der Zeithistoriker Oliver Rathkolb beauftragt werden. –

Wien – Die Entscheidung für die Neukonzeption der Neuen Burg ist also gefallen. Neben dem Weltmuseum wird das Haus der Geschichte der Republik errichtet. Diese Dauerausstellung soll 2018 eröffnet werden – zum 100. Jahrestag der Ausrufung der Republik. Über die Kosten herrscht noch Unklarheit, bis März will man Finanzierungsvarianten prüfen. Auch der geplante Tiefspeicher unter dem Heldenplatz, der von der Nationalbibliothek dringend benötigt wird, soll in die Überlegungen miteinbezogen werden, so Kulturminister Josef Ostermayer.

Bestückt wird die Dauerausstellung unter anderen aus den Beständen der Nationalbibliothek und des Staatsarchivs. Wer für inhaltliche Konzeption verantwortlich zeichnen soll, gab Ostermayer bisher nicht bekannt. In der Vergangenheit stritten sich die Sozialdemokraten und die Bürgerlichen darüber, wie heikle Phasen in der Geschichte – darunter der Bürgerkrieg im Februar 1934 und der Austrofaschismus – dargestellt werden.

Gerüchteweise soll der Zeithistoriker Oliver Rathkolb mit der Konzeption des Hauses der Geschichte beauftragt werden. Ratkolb, der dem wissenschaftlichen Beirat für das Haus der europäischen Geschichte in Brüssel angehört, bestätigt Gespräche; es sei aber keine Entscheidung gefallen. Er würde ein Team aus nationalen und internationalen Wissenschaftlern zusammenstellen, ohne auf die österreichische Farbenlehre Rücksicht zu nehmen. Eingebunden würde wohl auch Claudia Haas, die im Auftrag des ehemaligen Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer (SPÖ) ein Konzept für das Haus der Geschichte erarbeitet hat. Es wurde nie veröffentlicht – und verschwand nach Gusenbauers Sturz in der Schublade.

Copyright: Thomas Trenkler 2015

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