Daniel Glattauer: “Das bin ich mir schuldig”

Am Donnerstag, dem 22. Jänner 2015, wurde in den Wiener Kammerspielen Daniel Glattauers Komödie “Die Wunderübung” uraufgeführt. Aus diesem Anlass hier ein Interview mit dem Bestsellerautor über seine Zeit beim „Standard“, seine Romane und den Zufall, der so zufällig nicht ist. Das Interview erschien in Heft 1/2013 der Kulturzeitschrift “morgen”. –

Welche Rolle spielt der Zufall?

Was ist Zufall? Was Schicksal? Was hat man selber dazu beigetragen, dass es so kommt? Ich habe sicher einiges dazu beigetragen, dass ich Schriftsteller werde. Und ich bin natürlich ein kommerzieller Schreiber. Ich hatte viele gute Voraussetzungen, gerade weil ich beim „Standard“ gearbeitet habe, ich hatte immer schon ein Publikum. Aber derartigen Erfolg zu haben: Das kann man sich nicht aussuchen.

Das meinte ich gar nicht. In Deinen Romanen führt scheinbar der Zufall Regie. Ohne ihn hätten sich Emmi und Leo in „Gut gegen Nordwind“ nicht kennenlernen können.

Man kommt beim Schreiben um den Zufall nicht herum. Der Zufall und das Geheimnis: Sie sind für jeden Roman wichtige Komponenten. Es darf nicht alles klar sein – und es muss immer etwas geschehen. Es kann sich etwas ganz logisch entwickeln, aber das funktioniert nicht immer. Daher braucht man den Zufall. Er muss allerdings glaubwürdig sein. Der Kampf um die Glaubwürdigkeit einer Situation ist der viel schwerere als jener gegen den Zufall.

In Deinem Roman „Ewig Dein“ tritt ein Mann namens Hannes in das Leben einer Judith. Haben sich die beiden zufällig im Supermarkt getroffen? Oder ist er absichtlich in die Ferse getreten, um Judith kennenzulernen zu können?

Als ich mit dem Schreiben begann, dachte ich mir: Er hat es absichtlich gemacht. Er hat sie vorher gesehen und sie ausgesucht. Aber man versucht beim Schreiben, mehrere Möglichkeiten offen zu lassen. Diese Frage soll die Leserin oder der Leser daher selber für sich entscheiden.

Edgar Wallace hat angeblich nie gewusst, wohin sich der Krimi beim Schreiben hinentwickeln wird. Wie ist das bei Dir?

Ähnlich. Ich wusste nur, dass ich das Thema Stalking behandeln will. Ich wollte zu beschreiben versuchen, wie es einer Frau dabei geht. Wie beklemmend das sein kann, wenn jemand eher subtil Druck anwendet – und die Umwelt bekommt, abgesehen vom Opfer, nichts davon mit. Das war aber nur der halbe Roman. Etwa in der Mitte hatte ich mehrere Möglichkeiten – und entschloss mich erst dann für die „Psycho-Variante“. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, Judith zurückstalken zu lassen, also dass sie viel aktiver wird, dass es zu einem Kräftemessen kommt. Wie krank dieser Mann ist, der sie nur besitzen wollte: Das war mir am Anfang noch gar nicht bewusst. Er ist erst sukzessive beim Schreiben derart krank geworden.

Stimmt es, dass Du auf das Thema als Gerichtssaalreporter gestoßen bist?

Ja, ich habe in meiner Zeit beim „Standard“ einige Stalking-Prozesse miterlebt. Das Thema hat mich wahnsinnig berührt. Denn Stalking ist nach außen hin unsichtbar. Im Gerichtssaal hat man einen zuerst sympathischen, gut situierten, rhetorisch versierten Angeklagten gesehen – und dann eine zerstörte, komisch agierende Zeugin. Erst wenn sie, das Opfer, zu reden begann, merkte man die Beklemmung. Man begriff, wie furchtbar es für jemanden ist, wenn er – zu recht oder zu unrecht – das Gefühl hat, dass er eingeengt, beobachtet, beschattet, verfolgt wird. In meinem Buch gibt es einige Sequenzen, in denen der Hannes gar nicht da ist. Aber gerade, weil er weg war, wurden bei Judith dieses mulmige Gefühl, diese Ängste ausgelöst oder verstärkt. Denn sie fragt sich die ganze Zeit, warum er sich nicht meldet.

In der Vergangenheit hast Du viele Inspirationen aus dem Journalismus bekommen. Geht Dir der „Standard“ als Informationsquelle nicht ab?

Man schöpft immer aus dem Erlebten. Es wäre dumm, ein Buch über eine Materie zu schreiben, zu der man keinen Bezug hat. Das Gericht war wirklich eine Fundgrube für Emotionen jeder Art. Sie fiel weg, als ich den „Standard“ 2009 verließ. Dafür gibt es andere Erlebnisse und Erfahrungen. Ich absolvierte zum Beispiel einen fünfsemestrigen Diplomlehrgang zum psychosozialen Berater. Der „Standard“ fehlt mir trotzdem. Ich habe die „Einserkasterln“ sehr gern geschrieben – und ich schätze diese kleinen Nebensächlichkeiten, die einem gar nicht so richtig bewusst sind, zum Beispiel das Plaudern beim Kaffeeautomaten. Überhaupt: Dass man irgendwohin geht, um zu arbeiten. Das war eine große Umstellung. Denn jetzt muss ich nirgendwohin. Aber es ist nie der Wunsch aufgekommen, wieder journalistisch zu arbeiten oder eine Kolumne zu schreiben.

Der „Standard“ hat für viele Jahre Dein Leben strukturiert. Jetzt könntest Du, wenn Du willst, bis Mittag im Bett bleiben.

Aber ich hätte so ein schlechtes Gewissen dabei! Wenn man selbstständig arbeitet, hat man zwar nur den Druck, den man sich selber macht. Aber der ist meiner Ansicht nach der schlimmste. Ich bin einer, der relativ früh aufsteht, sich hinsetzt und etwas schaffen will. Das bin ich mir selber schuldig. Ich kann nicht in den Tag hinein leben. Hobbys sind schön – aber nicht, wenn man alle Zeit der Welt dafür hat. Dann werden sie reizlos. Also: Ich möchte mir meine Hobbys und mein Glas Wein am Abend durch Arbeit verdienen können. Leben besteht immer aus Pflicht und Neigung. Ohne Pflicht kann man die Neigung nicht richtig genießen. Das gilt zumindest für mich.

Machst nur Du Dir Druck? Sitzt Dir nicht auch der Verlag im Nacken?

Ich weiß zwar, dass sie im Verlag gerne einen neuen Roman hätten – aber das lässt mich relativ kalt. Es hätte keinen Sinn, mir Druck zu machen. Und sie wissen auch, dass ich selber einen Ehrgeiz habe. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich ausgebeutet werde. Sie denken sich wohl, dass ich, wenn es mir gut geht, beim Deuticke Verlag bleiben werde. Hinzu kommt, dass ich eine treue Seele bin; ich habe noch gar nicht probiert, einen Roman anderswo teurer zu verkaufen.

Es wird aber zumindest die strategische Überlegung gegeben haben, nach dem durchschlagenden Erfolg von „Gut gegen Nordwind“ eine Fortsetzung zu veröffentlichen – und nicht einen Roman mit einem ganz anderen Thema.

Ganz ehrlich: Ich stelle keine Überlegungen an, die auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet sind. Ich möchte immer die Bücher schreiben, die mir gerade liegen und an denen ich selber Freude habe. Wie groß das Publikum ist, ist mir eigentlich egal. Aber ich möchte es nicht enttäuschen. Ich bin eben ein harmoniebedürftiger Mensch. Nicht zu enttäuschen: Das ist eine große Herausforderung. Und dieses Ziel schafft man leider nicht immer. Natürlich habe ich viele „Gut gegen Nordwind“-Fans mit der beklemmenden Geschichte „Ewig Dein“ enttäuscht. Die wollten eben wieder so etwas Romantisch-Schönes haben.

Aber Du hast sie ohnedies nicht enttäuscht – eben weil Du davor „Alle sieben Wellen“ geschrieben hast.

Ja, das stimmt: Die Fortsetzung war quasi ein Auftrag des Publikums. Ich bekam -zig Mails: Alle wollten wissen, wie es mit Emmi und Leo weitergeht. Man könne den Roman doch nicht so enden lassen. Der Verlag hat sich natürlich gefreut. Aber die Fortsetzung hätte auch schief gehen können. Und wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass „Alle sieben Wellen“ nicht an „Gut gegen Nordwind“ herankommt, hätte ich die Fortsetzung nicht veröffentlicht. Ich hatte anfangs richtig Angst, ich könnte das Niveau nicht halten, das Publikum langweilen. Das wäre mir wirklich unangenehm gewesen. So gesehen liegt es mir viel mehr, immer wieder etwas anderes zu schreiben. Aber es gibt eben Ausnahmen. Hinzu kommt, dass ich „Gut gegen Nordwind“ wahnsinnig gern geschrieben hab. Und ich wusste schon damals, wie die Geschichte weiter gehen könnte. Daher war „Alle sieben Wellen“ auch für mich beim Schreiben vergnüglich.

Emmi und Leo lernen sich am Ende von „Alle sieben Wellen“ physisch kennen. Aber geht die Beziehung gut? Es könnte daher auch einen dritten Teil geben.

Das ist für mich nicht denkmöglich. Denn wenn die beiden zusammen sind, werden sie sich keine E-Mails mehr schreiben.

Der dritte Teil müsste ja nicht nur aus einem E-Mail-Dialog bestehen.

Aber die beiden Figuren haben mich nur als E-Mail-Schreiber interessiert. Wie sie den Alltag verbringen: Das interessiert mich nicht.

Emmi und Leo könnten auch wieder auf Distanz gehen.

Nein. Ich war beim Schreiben von „Alle sieben Wellen“ auf ein Happy End programmiert. Ich wollte nicht, dass es wieder nix wird aus den beiden. Ich wollte mir selber die Freude machen, dass sie zusammenkommen – und mich dann von ihnen verabschieden.

Gab es keinen neuen Leserauftrag?

Schon. Gerade die Jungen wollen, dass die Geschichte weitergeht: Ich soll mir was einfallen lassen. Aber mich reizt das Thema jetzt nicht. Vielleicht sehe ich das in zehn Jahren anders.

War es nicht verblüffend, dass gerade ein E-Mail-Roman derart bühnentauglich ist?

Ich hatte keine Sekunde daran gedacht, dass „Gut gegen Nordwind“ auf der Bühne funktionieren könnte. Ein Team in Linz wollte den Roman dramatisieren. Wir dachten uns, das ist vielleicht eine gute Werbung fürs Buch, und gaben die Zustimmung. Im Nachhinein war das dilettantisch von uns, denn damit war die Uraufführung vergeben. Ich hab mir dann die Inszenierung im Posthof angeschaut – und war selber baff, wie gut die Strichfassung auf der Bühne funktioniert. Dann hat das Theater in der Josefstadt Interesse bekundet. Zusammen mit Ulrike Zemme schrieb ich die Bühnenfassung. Und dann hat das eben seinen Lauf genommen …

Es gab einen regelrechten „Siegeszug auf deutschen Bühnen“ – mit 374 Aufführungen in der Saison 2010/11. „Gut gegen Nordwind“ wurde nur von Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Damen“ geschlagen.

Das war natürlich ein Wahnsinn. Es gibt aber, wie sich herausstellte, schon einige Gründe für den Erfolg: Man braucht nur zwei Schauspieler, kein aufwändiges Bühnenbild, der Abend lebt vom Dialog und von den Emotionen.

Da „Gut gegen Nordwind“ derart erfolgreich war: Willst Du nicht gleich ein eigenes Theaterstück schreiben?

Das habe ich jetzt auch gemacht. Es gibt bereits eine Erstfassung, es ist wieder etwas Humorvolles. Das Stück hat etwas mit meiner Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater zu tun. Ich hoffe, dass es Anfang 2014 in Wien uraufgeführt wird. Wir sind gerade in Verhandlungen. Mehr darf ich noch nicht verraten. (Anmerkung: Glattauer spricht von “Die Wunderübung”, die nun, im Jänner 2015, quasi mit einem Jahr Verspätung zur Uraufführung gelangte.)

Du hast Deine Ausbildung also bereits literarisch verarbeitest. Ist das nicht auch problematisch? Man könnte Dir vorwerfen, berechnend zu sein.

Der Vorwurf wurde mir am Anfang gemacht. Aber mir ist es gelungen, die Kollegen davon zu überzeugen, dass es mir wirklich um die Sache geht. Ich war mit Herz und Seele bei der Ausbildung. Damals, als ich die Entscheidung traf, die Ausbildung zu machen, war ich mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt noch ein Buch schreiben werde.

Aufgrund des Erfolgs von „Gut gegen Nordwind“?

Ja. Ich dachte mir: Was soll ich jetzt noch schreiben? Es gab also durchaus die Möglichkeit, dass es mich ganz woanders hintreibt. Und ich schrieb tatsächlich für ein Jahr praktisch nichts. Aber das Schreiben reizt mich halt doch zu sehr. Also: Es war nicht meine Absicht, eine Ausbildung zu machen, um dann über die Beratertätigkeit zu schreiben. Und eines kann ich versprechen: Ich verarsche weder die Beratertätigkeit noch jene, die sich beraten lassen. Das wäre zu billig. Aber ohne eine gewisse Ironie geht es bei mir nie.

Das heißt: Du wirst doch nicht Lebensberater?

Nicht im Moment. Aber ich möchte um den Gewerbeschein ansuchen – und ihn dann ruhend stellend. Vielleicht berate ich doch noch irgendwann Menschen in Not. Ich habe unter anderem auch ein Praktikum bei der Telefonseelsorge gemacht. Das ist eine ganz tolle, wertvolle Einrichtung, die ich zumindest mit meiner Person unterstütze.

Rund um das Erscheinen von „Ewig Dein“ hast Du mehrere Interviews gegeben – und Dich dafür rechtfertigen müssen, dass Du nun unglaublich viel Geld verdienst.

Als ich gefragt wurde, wie es denn so sei, wenn man eine „reiche Sau“ ist, hatte ich das Gefühl, mich verteidigen zu müssen. Das war eine Art Reflex. Es wäre mir auch blöd vorgekommen, wenn ich geantwortet hätte: „Über das will ich nicht reden.“

Bist Du Neid ausgesetzt?

Möglicherweise. Aber es gilt die Unschuldsvermutung. Man macht es sich einfach, wenn man sagt: „Die sind einfach neidig.“ Vielleicht ist es so, dass diese Menschen nichts mit meinen Büchern anfangen können. Ich lebe mein Leben ganz normal weiter, bin nach wie vor relativ anspruchslos. Ich brauch zum Beispiel kein supertolles Auto, das ist mir wurscht.

„Ewig Dein“ war 2012 in Österreich der Jahresbestseller. Würde sich der wirklich spannende Roman für eine Verfilmung nicht geradezu anbieten?

Da ist sogar etwas entstehen. Man arbeitet am Drehbuch, Wolfgang Murnberger soll Regie führen. Das war ein Wunsch von mir. Ich find ihn sehr gut.

Dass Du selber am Drehbuch mitschreibst?

Kann ich mir gar nicht vorstellen. Obwohl ich beim Schreiben des Romans immer Filmszenen vor Augen hatte.

Gibt es noch immer die Angst vor einem Flop?

Ich denk mir: Meinen Mega-Erfolg hab ich hinter mir, jetzt darf ich ruhig das schreiben, was ich will, auch wenn es weniger Leute interessieren sollte. Aber trotzdem misst man alles an den Erfolgen von früher: „Es wär schon schön, wenn auch das neue Buch einschlagen würde.“ Das Wirtschaftliche spielt dabei gar keine Rolle, es ist einfach der sportliche Ehrgeiz, dass man wieder etwas Besonderes schaffen will. Beim Schreiben selbst gibt es diese Gedanken nicht. Da will ich nur in meine Geschichte eintauchen können.

Schreibst Du hier in Deiner Wiener Wohnung – oder im Waldviertel, wo Du ein altes Bauernhaus besitzt?

Sowohl als auch. Von Montag bis Donnerstag bin ich in der Regel in Wien, von Freitag bis Montag im Waldviertel. Eigentlich schreib ich lieber in Neupölla, weil es da weniger Ablenkung gibt. Denn in Neupölla gibt es nichts. Man müsste, um ein paar Menschen zu sehen, nach Horn oder Zwettl fahren. Das Waldviertel ist gut zum Denken.

Könnte das Waldviertel auch Schauplatz sein?

Was siedelt man in solchen Gegenden an? Meistens Kriminalromane. Aber Krimi möchte ich jetzt keinen schreiben. Ich hab lieber Stoffe, die nicht auf eine Landschaft fixiert sind.

Deine Romane sind mittlerweile in über 40 Sprachen erschienen. Lassen sich Deine Sprachwitze überhaupt übersetzen?

Ich weiß es nicht. Aber ich kann es auch nicht überprüfen. Ich krieg ja fast jeden Tag ein Buch zugeschickt – noch dazu eines von mir. Manche Übersetzungen dürften wahnsinnig gut sein, zum Beispiel die spanischen Ausgaben. Denn in Spanien verkaufen sich die Bücher ganz besonders gut.

Fallen Dir die Sprachspiele einfach so nebenbei ein, oder musst Du mitunter lange nachdenken oder nachbessern?

Ich merke das gerade eben wieder bei meinem neuen Roman: Ich hasse es, etwas zu überarbeiten. Ich gehe Satz für Satz vor: Alles, was ich bisher geschrieben habe, muss mir gefallen, dann kann ich weiterarbeiten. Auf diese Weise kommt man nur im Schneckentempo voran. Und ich nehme mir heutzutage viel kleinere Portionen vor. Früher, beim „Standard“, hatte ich weniger Zeit. Ich sagte mir im Urlaub, dass ich pro Tag zumindest 4000 Zeichen schaffen muss. Jetzt nehme ich mir 2000 Zeichen vor. Wenn mir der Text gefällt, ist es super. Es geht sich dann wunderbar aus, den Roman in diesem Jahr fertig zu stellen. Du siehst schon: Ich zwinge mich zu einer Ordnung. 2000 Zeichen, das bin ich mir schuldig. Und am nächsten Tag geht’s weiter.

Du bist Dir nun zum zweiten Mal etwas schuldig. Warum?

Ich weiß nicht. Ich möchte etwas schaffen, das andere beglückt. Beglückt ist vielleicht das falsche Wort. Auch früher, als Journalist, wollte ich Geschichten schreiben, die den Leser interessieren, fesseln, unterhalten, zum Lachen bringen. Wenn andere Menschen eine Freude mit einem Text haben: Das ist sehr motivierend. Deshalb komm ich auch nicht vom Schreiben weg.

Du hast vorhin einen neuen Roman erwähnt.

Ich glaub, dass ich ein Superthema gefunden hab. Es geht humorvoll zu, und der Roman hat auch Tiefgang, aber es wird keine Liebesgeschichte. Ein Mann erzählt in der Ich-Form. Ich komm also vielleicht ein bisschen vom Klischee weg, ein Frauenversteher zu sein und nur über Frauen schreiben zu können. Diesem Mann passiert etwas. Da sind wir jetzt wieder beim Zufall. Aber vieles, was nach Zufall aussieht, ist gar nicht so zufällig.

Copyright: Thomas Trenkler

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