Bawag-Sammlung zum Teil bereits versteigert

Wien – Mit 31. Dezember 2013 stellte die „Bawag PSK Contemporary“ den Ausstellungsbetrieb ein. In der Folge wurde begonnen, die umfangreiche Kunstsammlung zu verkaufen – über Monate still und heimlich. Dies brachte nun „der Trenkler“ in Erfahrung.

Beauftragt wurde das Dorotheum in Wien. Am 20. Mai 2014 gelangte eines der wertvollsten Werke der Sammlung unter den Hammer: Das großformatige Ölgemälde „Lucia“ des irischen Künstlers Sean Scully erzielte 934.230 Euro. Als Provenienz wurde lediglich „Österreichische Sammlung“ angegeben. Diese habe das Werk 1998 bei der Galerie Lelong in Paris erworden. Das kann kein Zufall sein: In der Sean-Scully-Ausstellung, die von 4. Juli bis 29. August 1998 in der Bawag Foundation gezeigt wurde, war auch das Gemälde „Lucia“ zu sehen.

Im Mai 2014 kamen noch etliche weitere Werke der Bawag-Sammlung zur Versteigerung, darunter Arbeiten von Günter Brus, Franz Zadrazil und Rudolf Hausner. Ende November ging es mit dem Ausverkauf weiter: Das Dorotheum versteigerte erfolgreich Bilder von Josef Mikl, Hubert Scheibl und Markus Prachensky. In den Katalogen des Auktionshauses ist als Provenienz immer nur „Aus einer österreichischen Sammlung“ vermerkt. Keinen Abnehmer fand am 25. November 2014 die Skulptur „Der letzte Mensch“ von Anton Hanak, die von der Bawag im Kassensaal aufgestellt worden war.

Wie viele Werke insgesamt zur Versteigerung gelangen, ist unbekannt. Das Dorotheum verweigerte gegenüber „dem Trenkler“ jeglichen Kommentar. Die Sammlung der Bawag, spezialisiert auf österreichische Gegenwartskunst, dürfte jedenfalls recht umfangreich gewesen sein.

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